Der Weinbau von Tscharner gehört zu den besten Produzenten Graubündens und pflegt eine lange Tradition auf Schloss Reichenau. Vor kurzem ist ein Generationenwechsel erfolgt: Schlossherr Gian-Battista von Tscharner hat die operative Leitung seinem Sohn übergeben. Er hilft zwar noch im Rebberg aus und und berät seinen Sohn bei den Kontrolldegustationen der jungen Weinen. Doch die Verantwortung trägt nun Johann-Baptista.
Es werden 20 verschiedene Weine und Destillate aus 11 Traubensorten gekeltert. Die Tscharner Lagen befinden sich in Maienfeld, Jenins, Chur, Felsberg und Domat Ems. Die Anbaufläche beträgt 5.3 Hektaren, Fremdtrauben werden keine zugekauft. Der Anbau der Reben erfolgt naturnah. Das Tscharner Motto im Keller ist: «Weniger ist mehr», so werden keine unnötigen Zusatzstoffe wie Schönungsmittel oder Enzyme verwendet.
Die Rotweine von Reichenau, hauptsächlich Pinot Noir, sind bekannt für ihre Kraft, ihre mächtige Struktur und Langlebigkeit. Gian-Battista von Tscharner liess den Weinen viel Zeit. Einmal in der Flasche mussten sie reifen. Johann-Baptistas Kredo ist, die Weine früher zur Genussreife zu bringen. So scheinen die Pinots in den jüngeren Jahren an Feinheit gewonnen zu haben – ohne freilich ihren kantigen Charakter zu verlieren.
Gault Millau hat den Weinbau Von Tscharner auch für das Jahr 2020 zu den besten 125 Schweizer Winzern gewählt.
